Liebe Leser, liebe Bürgerinnen und Bürger,
Mit dem Ziel, die Geschichte unseres Ortes, der Kirche und des alten und einst sehr bedeu-tenden
Klosters Münchaurach zu bewahren, hat sich im Frühjahr 2015 der Verein „Kirchenmuseum
Münchaurach e. V. ” gegründet.
Bürger aus Aurachtal, Oberreichenbach und Herzogenaurach haben sich zusammengefunden,
um diesen Schatz langfristig in einem Museum vor Ort aufzuarbeiten und zu bewahren.
Geplant ist ein Museum, das idealerweise in einem historischen Gebäude im alten Ortskern
entstehen soll und das ein Bistro oder einen ähnlichen kleingastronomischen Betrieb beherbergt.
Die Tatsache, dass das alte Kloster und die wunderschöne Klosterkirche außerhalb der
Konzertreihe „Klosterfrühling” einen Dornröschenschlaf hält und historische Gebäude des
Ortes leer stehen, war einer der Gründe, den Verein zu gründen.
Es wäre sehr schön, wenn auch Sie diese Idee mittragen und den Verein finanziell oder mit Ideen unterstützen würden.
Mit freundliche Grüße
die Vorsitzender
Die Vorstandschaft, von Links Klaus Schumann (2. Vorstand), Peter Söder (1. Vorstand), Michael Frohmader (Schriftführer), Marianne Jordan (Kassiererin)
Beiträge
Blaue Stunde Unter musikalischer Leitung von Gerald Fink werden Texte von Herrn Pfarrer Söder gelesen am 17.11.2017 von 19-20.00Uhr
Klosterfrühling Klosterfrühling unter der musikalischen Leitung von Gerald Fink und Schirmherrschaft des Kirchenmuseumsverein Termine: 29.4.2018; 06.05.2018; 13.05.2018
Zwischen 1123 und 1139 – Fertigstellung der Kirche und des Klosters, Weihe durch Bischof Otto von Bamberg. Möglicherweise hieß der erste Abt Walter.
1139 – Erste urkundliche Erwähnung des Klosters in einer Urkunde Papst Innozenz Il, in der der Papst den Bamberger Bischöfen die sogenannte „apostolische Autorität” – d.h. die kirchliche Oberhoheit, über das Kloster – zuerkennt.
1156 – Zweite urkundliche Nennung des Klosters in einer Urkunde des Würzburger Bischofs Gebhard, mit der er den Tausch des bisherigen Klostergutes Herpersdorf gegen die Pfarrei Emskirchen bestätigt. Hier taucht auch der erste geschichtlich gesicherte Abtsname auf: Hermann, auch Hermann 1. genannt.
1158 – Dritte Nennung des Klosters in der Urkunde Kaiser Friedrich l, der auch Barbarossa genannt wird, in der er sich zum weltlichen Schutzherren des Benediktinerklosters und seiner Besitzungen erklärt und es dem Burggrafen von Nürnberg unterstellt.
1360 – Kaiser Karl IV. erneuert den Schutzbrief für das Kloster.
Zwischen ca. 1164 und 1393 gab es eine ganze Reihe von Äbten und Verwesern im Münchauracher Kloster, von denen in der Regel nur die Namen und deren Erwähnung in einigen Urkunden bekannt ist.
Von ca. 1413 bis 1426 amtiert Abt Konrad Groß, auch Konrad III genannt, der als einer der angesehendsten Äbte gilt, da er am Konzil von Konstanz (1414-1417) teilgenommen hat. Ein fast lebensgroßer Grabstein im Kreuzgang der Kirche erinnert an ihn. Auch die folgenden Äbte sind urkundlich gut belegt, d.h. man kann davon ausgehen, daß sie zu den angegebenen Zeiten dem Kloster vorstanden:
- Konrad Weilersbach (Konrad IV.) ca. 1426 bis 1434
- JohannesGleißendörfer von 1435 bis 1457
- Albrecht Rußwurm von 1457 bis 1477
- Leonhard von 1477 bis 1490.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wird die Kirche umgebaut. Die zwei romanischen Türme und der dreigliedrige Vorbau (Apsis) werden abgebrochen und der gotische Turm in seiner gegenwärtigen Form errichtet. Der Chorraum wird – ebenfalls im gotischen Stil – neuerrichtet und das Querschiff erhöht.
Um 1490 – Schaffung der eindrucksvollen Kreuzigungsgruppe durch Kunsthandwerker der Nürnberger Holzschnitzerschule von Adam Krafft, die sich noch heute in unserer Kirche findet.
Zwischen 1490 und 1528 wird das Kloster von Abt Andreas Nusser geführt.
1525 – Während des Bauernkrieges wird das Kloster verwüstet.
1528 muss Abt Andreas Nusser infolge der Reformation sein Amt aufgeben, da das ganze Gebiet evangelisch wird. Das Kloster wird aufgelöst, seine noch recht umfangreichen Besitzungen fallen an die Landesherren, die Markgrafen von Ansbach-Bayreuth.
1535 – Münchaurach erhält seinen ersten evangelischen Pfarrer, Pankraz Neundörfer.
1542 – Johannes Wassermann, der letzte im Kloster verbliebene Mönch stirbt. Dem Kloster steht nun ein markgräflicher Beamter als Verwalter der Klosteranlage und der Güter vor.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) werden das Dorf Münchaurach und das Kloster geplündert und verwüstet. Das erste Mal im Jahre 1632, das zweite Mal im Jahre 1645.
Zwischen 1700 und 1760 wird die Kirche im Barockstil umgestaltet. Sie erhält einen entsprechenden Altar, eine reich verzierte Stuckdecke, eine Vielfalt vom Emporen sowie runde Fenster im Barockstil.
1837 erscheint die erste umfangreichere Beschreibung der Geschichte Münchaurachs und der Klosterkirche, die von Georg Friedrich Lehnes verfasst wurde: „Geschichte der protestantischen Pfarrei und des ehemaligen Benedictiner-Klosters Münchaurach”.
1846 wird das Pfarramt Münchaurach zum Dekanat erhoben.
Zwischen 1891 und 1893 wird die Kirche erneut gründlich umgestaltet. Nahezu alle im 18. Jahrhundert angebrachten Barockteile werden wieder entfernt- Die vorherige Raumgestaltung wird weitgehend wieder hergestellt. Altar, Kanzel, Lesepult, Taufbecken und Gestühl werden neu angeschafft und sind allesamt im neugotischen Stil bzw. im sogenannten Übergangsstil gehalten. Auch eine neue tieftönende Orgel wird 1893 eingebaut, Das Kircheninnere wird mit dem entsprechenden Zierat versehen.
1913 schreibt Ernst Derendinger, ein Architekt und Kunstgeschichtler, in Erlangen seine Doktorarbeit über „Das Benediktinerkloster Münchaurach und die Hirsauer Bauschule”.
1969 – Das Kircheninnere wird renoviert, die neugotischen Verzierungen werden wieder entfernt, um eine ausgeglichene und schlichte Gestaltung des Innenraumes zu erreichen.
1972 – Im Januar des Jahres 1972 fiel die Entscheidung des Landeskirchenrates, das Dekanat Münchaurach aufzulösen und in das Dekanat Erlangen einzugliedern.
1974 – Die Kirchengemeinde Münchaurach erhält den Namen „Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Aurachtal”. Im Pfarrgarten wurde der alte Anbau an das Pfarrhaus abgerissen, der das Kohlenlager und ein Kinderzimmer beherbergte. Dieser Anbau stand noch auf alten Fundamenten des südlichen Kreuzgangs und zum Teil des ehemaligen Refektoriums des Klosters. Die Lautsprecheranlage wird in der alten Klosterkircne eingeführt.
1979 wird das neue Gemeindehaus – die ehemalige Pfarrscheune – eingeweiht.
1984 – Die Firma Hermann Wiedl bekommt den Zuschlag zur Renovierung der Kreuzigungsgruppe in der Klosterkirche Münchaurach.
1985 – Die Kreuzigungsgruppe findet ihren neuen Platz nun im Südflügel des Querschiffes auf Steinsockeln und hängt nicht mehr an der Nordwand der Kirche.
1990 verfaßt die Kunstgeschichtlerin Ursula Wild in Erlangen eine Magisterarbeit über „Die Geschichte des Klosters Münchaurach im Mittelalter
1991 – Gründliche Renovierung der Orgel.
1994 – Ausbau der Obergeschosse des Gemeindehauses zur Öffentlichen Evangelischen Bücherei.
2007 – Beginn der Sanierungsarbeiten (Außensanierung Kirchenschiff, Kirchturm und Innensanierung).
2009 – Fertigstellung der Außensanierung von Turm und Kirchenschiff
2012 – Bei der Innensanierung wird ein alter Schmuckboden in der Klosterkirche entdeckt, der einer Sensation gleicht. Der Schmuckboden wird dokumentiert und eine Stele in der Kirche verweist auf die Besonderheit der altenßusschmückung.
2013 – Abschluss der Innensanierung der Klosterkirche. Am 16.März 2013 fand die feierliche Einweihung der sanierten Kirche statt.
2015 – Der Verein „Kirchenmuseum Münchaurach e.V.” wird gegründet, um das Erbe der Kirche und des Klosters weiterhin zu erhalten. In der Kirche finden eine Vielfalt von Konzerten (z.B. der alljährliche Klosterfrühling) statt, da sie aufgrund ihrer Hallenform über einen guten Raumklang verfügt.
Kontakt
Kirchenmuseum Muenchaurach e.V.
- Muehlberg 1, 91086 Aurachtal
- 09132 4614
- [email protected]
- kirchenmuseum-muenchaurach.de
- IBAN DE77 7635 1560 0425 1648 37
- BIC BYLADEM1HOS